Grundsteinlegung für die Mittelpunktschule Barnten/Rössing

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Barnten / Rössing baut Mittelpunktschule ( Einweihung am 1.3.1963 )

Neun Klassenzimmer, sieben Sonderräume, Brennofen für Tonarbeiten, Gymnastikhalle mit Schwingfußboden und Schülerdruckerei. Die Grundsteinlegung war im Mai 1961. Kinder von der fünften bis neunten Klasse aus Barnten und Rössing werden in der Mittelpunktschule unterrichtet. Für das 9.Schuljahr war nur ein Klassenzimmer erforderlich. Es befindet sich im ebenerdigigen Sonderklassentrakt mit Physikzimmer, Werkraum mit Werkbänken und Werkzeugschränken für Metall, Holz und Papparbeiten sowie einen Brennofen für Tonarbeiten. Lehrküche mit2 Elt und 2 Gasherden mit Waschautomat Küchenmaschinen und Arbeitsplätze für 4 Familien. Speiseraum mit dänischen Möbeln Nadelarbeitszimmer mit 5 Nähmaschinen. Der Verwaltungstrakt besteht aus Rektorzimmer, Konrektorzimmer und Lehrerzimmer. Die Gymnastikhalle ist 12 x 12 im Quadrat und in einer Nische ist ein Klavier vorhanden. Eine Besonderheit ist eine Druckerei wo eine Schülerzeitung hergestellt werden soll. Sanitäre Einrichtungen mit Dusch und Waschräumen vervollständigen das Bild einer modernen Schule. Dem Schulzweckverband Barnten/Rössing aus zwei unterschiedlichen Kreisgebieten kann man dazu nur Gratulieren, hier möchte man selbst noch mal zur Schule gehen. Die Baufirmen und Handwerksbetriebe waren stets bestrebt gute Arbeit zu leisten. Voran Firma Lüpke Pattensen, Kroßmann, Hornung, W. Lüke, Grimsel, Weegen aus Sarstedt, Tischlerei Bode aus Barnten, aus Rössing Schlosserei Othmar und Maler Alpers, Stahlbau Kost Hildesheim, Tiefbaufirma Bettels Algermissen, Firma Grobe Nordstemmen und Haus Kressmann Hildesheim lieferte die Gardinen. Insgesamt waren mehr als 30 Betriebe an dem Schulneubau beschäftigt gewesen.

 

 

Schlachtfest in Barnten

Schlachtfest in Barnten

Bis in den Nachbarort hörte man das quicken der Schweine wenn der Hausschlachter kam. Der Hausschlachter war ein wichtiger Mann im Dorf, in der Regel war er im Sommer Murker (Maurer) und im Winter wenn es keine Arbeit gab für ihn, war er Ötschenpricker (Hausschlachter) weil die meisten im Dorf sich ein Schwein hielten und waren Selbstversorger so gab es dann auch mehrere Schlachter. Nicht zu vergessen die Fleischbeschauer Genzel und Tierarzt “Papa Fink” ohne deren Prüfung kam kein Fleisch in den Kessel. Eine Tortur war es für das Schwein. Es mussten mehrere Männer das Schwein auf die Schlachtbank hieven, dann bekam es das Krumpholz in Maul gesteckt der Schlachter setzte ein Dorn auf die Stirn und schlug mit einem großen Holzhammer auf den Dorn womit es betäubt wurde und das alles quickend, jeder wusste, der Nachbar am anderen Ende des Dorfes schlachtet. Dann wurde gestochen wo in der Regel die Frauen das Blut rühren mussten damit es nicht gerinnt. Überbrüht und mit Glocken wurden die Borsten geschrubbt, auch die wurden aufgefangen die der Schlachter mit nahm und sich noch ein paar Pfennige verdiente. Dann kam es mit dem Krumpholz an den Hinterbeinen am Haken oder an die Leiter. “Und wenn das Schwein am Haken hängt wird einer eingeschenkt” kam dann der Spruch. Nach 1945 wurden auch die Lebensmittelmarken reduziert wer geschlachtet hatte und aus manchen 3 Zentner Schwein wurden 4 Zentner weil die Wurst mit Graupen, Haferpflocken oder Mehl verlängert wurde. Je dicker der Speck desto besser war das Schwein so konnte man damit angeben und prahlen mein Schwein hatte 6 cm Speck denn Fett war gefragt. Die Brühe wurde auch an Nachbarn verteilt und für gute Bekannte kam auch mal eine Scheibe frisches Fleisch oder eine kleine Wurst mit in die Brühe, es war ja jetzt Grünkohlzeit da nahm man gerne die Brühe. Erst waren es Gläser dann kamen die Blechdosen für die Wurst, auch das Mett war 2 Wochen genießbar wenn es in einem Steintopf mit Schmalz übergossen wurde. Der Schinken wurde erst angeschnitten wenn der Kuckuck das erste Mal schrie. Später gab einen Schussaperat mit Patrone und Bolzen, jetzt brauchten die Schweine nicht mehr so leiden, es ging schneller und ohne Geschrei. Auch wurde der Fleischwolf nicht mehr mit der Hand gekurbelt alles nur noch elektrisch jetzt musste auch der Speck dünner sein denn Fett war nicht mehr so gefragt. Es war eine schöne Zeit, nur nicht für die Schweine. G.S.

Schlachter Kregel

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Das war Schlachtfest bei Bokelmann

Barnten : Geschichten und Anekdoten